Sneaker Trends 2021 » die angesagtesten Schuhe für Sie & Ihn!

Sneaker Trends 2021 die angesagtesten Schuhe für Herren und Damen

Artikel aktualisiert am 11.12.2024.

The same procedure as every year! Unsere Vorschau auf die Sneaker Trends des nächsten Jahres ist fast schon eine gute Tradition, an der wir festhalten wollen. Uns interessiert, welche Herren Sneaker und welche Sneaker für Damen im Jahr 2021 angesagt sind. Aber es soll hier nicht nur um einzelne Sneaker-Modelle gehen sondern auch um Trends wie Nachhaltigkeit oder Fashion-meets-Streetwear.

Die Frage, die schon heute jeder gerne beantworten würde, ist die nach dem „next big thing“. Welcher Hype wird das Sneaker Game 2021 bestimmen? Wer sind die Aufsteiger und Trendsetter? Diese und weitere Fragen haben wir Store-Besitzern und Einkäufern verschiedener Sneaker Stores gestellt. Werft mit uns einen Blick auf das Sneaker-Jahr 2021!

Die angesagtesten Sneaker Modelle & Styles

Retro-Styles sind 2021 das Must-Have!

Sneaker Trends 2021 Nike Air Jordan 1 Retro Styles

Mischa Krewer, Geschäftsführer 43einhalb: „Es gibt aktuell eine Art „Back to the Classic“-Bewegung. Deshalb funktionieren viele Klassiker wieder überdurchschnittlich gut. Dieser Weg sollte 2021 auf bekannten Silhouetten fortgeführt werden.“ Weiterhin angesagt bleiben auch weiße Sneaker.

    Nachhaltige Sneaker – Neben Veja geben auch die großen Brands weiterhin Gas!

    Nike Air Jordan 1 - nachhaltige Sneaker - Trends 2021

    Aljoscha Kondratiew (Solebox): „Nachhaltigkeit steht eigentlich bei allen Brands im Fokus. Nike hat dieses Jahr mit dem „Space Hippie“ erste größere Schritte gemacht, nachdem Adidas mit Parley das Thema für sich sehr früh entdeckt hat. Converse, Reebok und Asics haben alle Produkte im Angebot, die auf Sustainability einzahlen – aus meiner Sicht eine sehr positive Entwicklung.

      Outdoor & Hiking-Styles – Auch durch Corona noch mehr Trend

      Sneaker Trends 2021 - Outdoor und Hiking Styles

      Mischa Krewer (43einhalb): „Ein Großteil unseres Teams arbeitet seit Corona im Homeoffice und wir haben das Laufen in der Natur und Hiken für uns entdeckt. Daher werden Hiker oder auch running-kompatible Schuhe viel gerockt, also Styles wie ein HOKA Challenger, adidas Terrex Hiker, NB992 oder einige der Nike ACG Styles.

        Running Styles – Wenn es 2021 bequem und lässig zugehen soll

        Running Styles Sneaker Trends 2021

        Robert Martinovic, Head of Buying Asphaltgold: „Gefühlt passiert wieder etwas mehr in Sachen 90s Running und 1:1 Bringbacks von OG Colorways. Aber was zeitgemäßes Styling angeht, werden natürlich auch die 2000er-Styles weiter gepusht. Vor allem durch neue Materialien kommt es hier inline zu der einen oder anderen Überraschung.“

          Ab hier findest du die ausführlichen Stimmen unserer Partnershops, 43einhalb, Allike, Asphaltgold, HHV & Solebox zu den Sneaker Trends 2021. ?

          Welche Styles werden 2021 von den Brands besonders „gepusht“?

          Aljoscha Kondratiew​, General Manager Solebox: Das Thema Nike Dunk wird auch nächstes Jahr weiterhin präsent sein und die Distribution breiter werden. Die Nachfrage ist weiterhin so groß, dass eine etwas leichtere Verfügbarkeit sogar Sinn macht.

          Mischa Krewer, Geschäftsführer 43einhalb: Es gibt aktuell eine Art „Back to the Classic“-Bewegung. Deshalb funktionieren viele Klassiker wieder überdurchschnittlich gut. Dieser Weg sollte 2021 auf bekannten Silhouetten fortgeführt werden. Beispiele hierfür sind Air Max, Air Force 1, Dunk, ZX, Stan Smith, Jordans und die Gel-Lyte-Serien von Asics. Diese Modelle werden über weitere Ausführungen und Kollaborationen in die erste Reihe gestellt, nicht zuletzt weil diese auch kundenseitig und in der Community gut angenommen werden. Das Thema Nachhaltigkeit hat ebenfalls weiter eine große Relevanz. So gibt es praktisch keine Brand mehr, die sich damit nicht auseinandersetzt.

          Fiete Bluhm, CEO Allike: Im nächsten Jahr werden wir weiterhin Chunky Soles und Retro-Styles sehen ebenso wie Material-Mix auf Sneakers, Cord und Schnallen.

          Benedict Ernst, Einkäufer hhv: Gepusht ist vielleicht ein bisschen negativ formuliert in diesem Fall. Uns ist eher daran gelegen, die Produkte anzubieten, die uns und vor allem unseren KundInnen gut gefallen. Das sind nicht immer unbedingt die breitesten Styles, dafür aber – so hoffen wir – die passendsten. adidas bringt 2021 starke Terrace Styles und Retro Runner, bei New Balance sind der 992 und der 2002R wirklich die Top-Modelle für nächstes Jahr. Viele Marken haben aber auch nachhaltige oder vegane Styles, die „gepusht“ werden.

          Was sind Eure ganz persönlichen Favoriten?

          Benedict Ernst (hhv): Für mich persönlich ist vor allem HOKA ein Favorit, unglaublich wie bequem die sind! Ich habe seit ein paar Monaten den TOR Low und seitdem habe ich nichts anderes öfter getragen. New Balance gehört aber auch immer ein besonderer Platz in meiner Rotation. Der 990 V4 und der 992, der nächstes Jahr noch mehr kommen wird, sind da meine absoluten Go-To’s.

          Hoka-One-Tor-Low-Sneaker-Trends-2021

          Aljoscha Kondratiew (Solebox): Nike ist aktuell natürlich unheimlich stark und bleibt das auch im Jahr 2021. Ich finde aber, dass gerade New Balance es geschafft hat, ohne die großen Budgets für Testimonials mit authentischen Projekten für Erfrischung bei Collabs zu sorgen.

          Mischa Krewer (43einhalb): Das ist nach wie vor eine der schwierigsten Fragen, so wie eine Mutter zu fragen, wer ihrer Kinder das Lieblingskind ist. Persönlich waren es auch 2020 wieder die „storygeladenen“ Drops und Sneaker, die uns persönlich am meisten gegeben haben. Das kann ein Bringback eines tollen Dunks gewesen sein, ein Hammer-AZX-Release, Legenden wie der Infrared oder einige Qualitätsraketen bei Asics, tolle neue Modelle von VEJA oder last but not least Stories wie ein Salehe Bembury New Balance 2002. All diese Sneaker besaßen eine gute Story, die wir weitertragen konnten und die uns etwas bedeutet!

          New-Balance-Salehe-Bembury-Sneaker-Trends-2021

          Alle verfügbaren New Balance 2002 findest du hier:

            Fiete Bluhm (Allike): Ganz klar ist Asics ein Favorit – insbesondere die Modelle von und mit Kiko Kostadinov. Wir haben natürlich auch weiterhin viel Liebe für Nike Dunks und Suicokes und freuen uns, was da alles im nächsten Jahr auf uns zukommt.

            Robert Martinovic (Asphaltgold): Da er dieses Jahr schon stattgefunden hat, kann man ihn getrost ja droppen: Der 2002 von NB wird auf jeden Fall rasieren.

            Welchen Sneaker werdet Ihr 2021 vermutlich sehr oft rocken?

            Mischa Krewer (43einhalb): Ein Großteil unseres Teams arbeitet seit Corona im Homeoffice und wir haben das Laufen in der Natur und Hiken für uns entdeckt. Daher werden Hiker oder auch running-kompatible Schuhe viel gerockt, also Styles wie ein HOKA Challenger, adidas Terrex Hiker, NB992 oder einige der Nike ACG Styles. Ansonsten wird sich bei den wenigen Kontaktpunkten im Büroflur der „Classic Casual“-Style weiter durchziehen und alle entspannten Sachen mit guten Materialkombis wie zuletzt gewisse NB 920, SB Dunks, Jordans oder eine adidas „Cozylette“ 😉

            Robert Martinovic (Asphaltgold): Der Asics Gel-Kayano 14 wird sicherlich schwer in Rotation sein.

            Asics-Gel-Kayano-14-Sneaker-Trends-2021

            Fiete Bluhm (Allike): Auf jeden Fall werden der Asics UB1-S Gel-Kayano 14, der Converse x Brain Dead Bosey Boot Ox in der Rotation sein. Wenn es mal etwas cleaner sein soll, dann darf der New Balance 990 nicht fehlen. Und der adidas Response CL wird sicherlich auch des Öfteren den Weg an unsere Füße finden. Zwar sind es keine Sneaker, aber im Sommer geht nichts über ein Paar Birkenstocks.

            Aljoscha Kondratiew (Solebox): Wir haben ja Anfang des Jahres einen größeren Event für den Air Jordan 1 85 in Berlin gemacht. Das 85-Treatment soll wohl nächstes Jahr auf dem Jordan 1 Hi OG „Neutral Grey“ kommen – ein Farbweg auf den ich schon lange gewartet habe und ein Schuh den ich, wenn er denn so kommt, definitiv sehr viel tragen werde. Abseits davon trage ich aktuell auch wieder den Clarks Wallabee sehr gerne.

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            Wie geht es weiter beim Thema Nachhaltigkeit? Was ist dort im nächsten Jahr zu erwarten?

            Fiete Bluhm (Allike): Das Thema Nachhaltigkeit wird weiterhin an Relevanz zunehmen, was wir auch sehr begrüßen. Es gibt immer mehr Kunden, die sich bewusst mit dem Thema auseinandersetzen und es mit in ihre Kaufentscheidung einfließen lassen. Die Brands arbeiten ja schon seit einiger Zeit an neuen und nachhaltigeren Technologien und wir werden in Zukunft einen deutlichen Anstieg an nachhaltigen Marken und Projekten sehen.

            Es wird spannend zu sehen sein, wie stark sich die „Share economy“ auch auf das Sneaker/Fashion Game auswirkt. Es gibt ja bereits einige Konzepte, bei denen man Kleidung nicht kauft sondern für einen gewissen Zeitraum ausleiht und dann wieder zurückbringt. On hat kürzlich ein ähnliches Konzept für Laufschuhe veröffentlicht. Ob so etwas auch für den Sneaker-Kunden interessant sein wird, muss man abwarten. Aber es wird wichtig sein, dass die Brands solche Ideen verfolgen und auf den Markt bringen, um das Bewusstsein dafür zu stärken.

            Wir werden dieses Thema auf jeden Fall zu einer Priorität machen und unsere Unternehmensstruktur weiter nachhaltig ausbauen. Ganz nach dem Motto „Save the planet, fuck the world.”

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            Mischa Krewer (43einhalb): Wir werden unser Programm „43einhalb Footprint“ weiter ausbauen und unsere Follower transparent über die Maßnahmen informieren. Hier ist für nächstes Jahr auch in Zusammenarbeit mit DHL einiges geplant. Weiterhin spielen wir alle Nachhaltigkeitskollektionen mit den Herstellern und freuen uns über die spürbar hohe Nachfrage nach Veja & Co.

            Robert Martinovic (Asphaltgold): Das Thema wird noch mehr auf Apparel stattfinden, das steht fest. Von dem ein oder anderen neuen Sneaker, der komplett auf das Thema einzahlt, abgesehen, ist der Zeitgeist auf jeden Fall stark in die komplette Produktion durchgedrungen, so dass wir noch mehr Auswahl haben werden sauberer durch die Welt zu „kommen“. 

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            Aljoscha Kondratiew (Solebox): Nachhaltigkeit steht eigentlich bei allen Brands im Fokus. Nike hat dieses Jahr mit dem „Space Hippie“ erste größere Schritte gemacht, nachdem Adidas mit Parley das Thema für sich sehr früh entdeckt hat. Converse, Reebok und Asics haben alle Produkte im Angebot, die auf Sustainability einzahlen – aus meiner Sicht eine sehr positive Entwicklung.

              Benedict Ernst (hhv): Nachhaltigkeit spielt für uns schon länger eine Rolle im Sneaker-Bereich. Wir haben als einer der ersten Stores mit Veja angefangen und haben auch mit anderen Marken wie z.B. SAYE sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Großen ziehen nun langsam nach, da geht aber noch mehr! Wir sind da auf jeden Fall immer auf der Suche nach der nächsten coolen nachhaltigen Brand.

              Welcher Trend könnte für Euch so langsam mal zu Ende gehen? Oder anders gefragt: Was nervt Euch am „Sneaker Game“?

              Robert Martinovic (Asphaltgold): Verknappung und Unzufriedenheit auf Kundenseite sind ja immer Themen, mit denen man sich als Sneaker-Händler auf jeden Fall stetig auseinandersetzen muss. Ich versuch immer eher die positive Seite zu sehen und aktuell begeistert mich auf jeden Fall das Konzept des Patta Club C. Dadurch, dass der Schuh „never Out of Stock“ sein wird, einem Charity Projekt zum Teil zu Gute kommt und es den Schuh nur bei Patta geben wird, ist ganz sicher ein neuer begehrter Icon geschaffen worden. Mehr davon bitte!

              Patta-Reebok-Club-C-85-never-out-of-stock

              Aljoscha Kondratiew (Solebox): Mich persönlich nervt das „Flexen“ und dieses „Wie teuer ist dein Outfit?“-Gehabe. Für mich ging es nie darum, wieviel ein Sneaker gekostet hat, sondern mehr um die persönliche Story dahinter. „The hunt“ hatte für mich schon immer einen wesentlich höheren Wert als einen Schuh online auf einer Resell-Plattform zu kaufen. Das kann auch jeder mit dem entsprechenden Budget und das war zumindest als ich angefangen habe nie der Einstieg.

              sneaker-reseller-benjamin-kickz

              Mischa Krewer (43einhalb): Wir können den Hype und die Collabos hinter Crocs verstehen, ist aber nicht unseres! (lacht)

              Benedict Ernst (hhv): Die SNKRS App! (lacht) Spaß beiseite, ich würde mich freuen, wenn das Überangebot der letzten Jahre wieder mehr Richtung Qualität und überlegtere Modelle ginge. Einige Brands schaffen das meiner Meinung nach gut, bei anderen fehlt da noch der letzte Wille.

              SNKRS-App-Fail

              Fiete Bluhm (Allike): Nerven ist vielleicht etwas hart ausgedrückt. Wir sind Teil des „Games“ und lieben es nach wie vor. Natürlich ist das Resell-Game und die zum Teil unverhältnismäßige Wertsteigerung der Schuhe weiterhin etwas, das auch wir mit Skepsis beobachten. Wir sind uns bewusst, dass dies mittlerweile einfach dazu gehört und können auch jeden verstehen, der mal einen Schuh weiterverkauft, um sich etwas anderes leisten zu können. Da die Nachfrage nach den Schuhen mit dem potenziell sehr hohen Resell-Value am Release-Tag aber so extrem hoch ist, werden die Releases immer wieder aufs Neue eine Herausforderung. Deswegen hätten wir auch nichts dagegen, wenn Hype-Styles wieder etwas zurückgehen.

              Gibt es Innovationen im Sneaker-Bereich, die 2021 groß rauskommen werden?

              Aljoscha Kondratiew(Solebox): Wir haben die letzten Jahre extrem viel Innovation im Sneaker-Bereich sehen können – von Flyknit und Primeknit, zu Boost, React, Auto Lacing oder 4D. Aktuell würde ich sagen, dass an diesen Themen natürlich ständig weiter gearbeitet wird. Auch der Nachhaltigkeitsansatz ist eine starke Innovation. Wenn ich mir die Nachfrageseite ansehe, so muss ich schon sagen, dass man an bewährten Silhouetten und gelernten Farbwegen festhält. Das Retro Business und retro-inspirierte Farbwege auf klassischen Silhouetten ist weiterhin überwiegend der Bereich mit der größten Nachfrage. Outdoor und Trail Running wird zwar immer wieder gut besprochen, aber eine wirklich starke Nachfrage kann ich dazu aktuell nicht sehen.

              Fiete Bluhm (Allike): Wir werden weiterhin Experimente sehen, sei es bei den Materialien oder auch beim Style-Mix mit anderen Schuharten und Silhouetten. Leder-Imitationen in jeglicher Form werden stark vertreten sein.

              Robert Martinovic (Asphaltgold): Boost kommt zurück! In alter und neuer Form. Aber definitiv auch größer. Ansonsten könnte für meinen Geschmack Acronym mal wieder was in Sachen Footwear machen, die letzten Releases liegen einfach zu lange zurück!

              adidas-ultra-boost-material-01

              Das Duo Fashion und Sneakers war in den vergangenen Jahren äußerst erfolgreich. Wird das so weitergehen und wenn ja auf wen sollte man hier ein Auge haben?

              Fiete Bluhm (Allike): Sneakers und Fashion werden noch weiter zusammenwachsen. Man sieht ja, dass die Entwicklung, bei der High Fashion und Streetwear immer mehr verschmelzen, weiterhin zunimmt. Und das betrifft natürlich auch Sneakers, die ein essentieller Bestandteil von Streetwear sind. Man darf hier gespannt sein auf die kommenden Collabos der großen Marken aber auch auf die der kleineren Brands.

              Mischa Krewer (43einhalb): Es wird sich weiter aufteilen in gewisse Kategorien wie High Fashion, Outdoor Lifestyle, Retro Fashion und so weiter. In den Bereichen Retro, Outdoor und Sneaker-Obsession fühlen wir uns sehr wohl und werden dort auch 2021 Vollgas geben. Projekte wie zuletzt zwischen NOAH und adidas oder Snowpeak und New Balance werden hoffentlich fortgesetzt.

              Noah x adidas Originals

              Aljoscha Kondratiew (Solebox): Fashion hat sich insgesamt weiterentwickelt und sich offener der klassischen Streetwear gegenüber aufgestellt. Deshalb haben wir viele Fashion Sneaker gesehen, vielleicht auch einige zu viel. Ich denke authentische Projekte wie Salehe Bembury x New Balance sind die richtige Antwort. Damit gibt man Entscheidern aus der Fashion-Branche, die eine echte Leidenschaft für Sneaker haben, die Möglichkeit, ein Produkt neu zu interpretieren. Ich freue mich im nächsten Jahr besonders auf die weiteren Projekte von Kim Jones.

              Salehe-Bembury-New-Balance-2002

              Robert Martinovic (Asphaltgold): Der Erfolg wird auf jeden Fall fortgesetzt! Raf Simons bleibt umtriebig und spannend. Im Thema Collabs wird Reebok sein Netzwerk weiter gekonnt ausspielen. Und Kim Jones wird sicherlich auch nicht müde werden mit dem Swoosh was zu machen. Ich bin sehr gespannt, was darüber hinaus noch passiert.

              Was haben die Brands für die vielen weiblichen Sneakerheads in der Planung?

              Robert Martinovic (Asphaltgold): Es wird komplett neue Modelle geben, vor allem im Bereich Running. Mashups aus verschiedenen Silhouetten werden ebenfalls auf die Girls warten. Gender Fluidness wird hier eine große Rolle spielen. Damit meine ich Colorways, die man im ersten Moment eher aus männlich besetzten Nischen kannte und die somit den ein oder anderen Stereotyp brechen. Genau das brauchen wir nach so einem Jahr.

              Aljoscha Kondratiew (Solebox): Gerade bei Jordan haben wir in diesem Jahr sehr viel starke Releases gesehen, die nur für die Frauen kreiert wurden. Da werden in 2021 noch mehr Jordan Releases kommen. Aber auch Kiko bei Asics wird für Frauen einiges bringen, was sehr vielversprechend aussieht.

              Fiete Bluhm (Allike): Leider passiert hier eher wenig. Es gibt zwar die Bestrebungen, auch für die weibliche Zielgruppe interessante Modelle zu entwickeln. Aber bis das richtig durchschlägt, müssen die Mädels sich wohl noch etwas gedulden.

              Benedict Ernst (hhv): Die meisten Brands haben begriffen, dass „pink it and shrink it“ nicht der Weg ist. Wir haben auch viele Schuhe in Unisex und merken, dass das für uns ein guter Weg ist. Viele Kundinnen brauchen nicht unbedingt gesonderte Modelle, sondern wollen einfach die gleiche Auswahl haben, die Männern im Bereich Sneaker geboten wird. Allerdings sind spezielle „Womens only“-Releases immer gern gesehen, wenn sie gut gemacht sind und nicht nach Schema F laufen.

              Mischa Krewer (43einhalb): Zuletzt haben wir einen Trend zu gewissen Unisex-Styles festgestellt und dass Silhouetten in den Gendern bunt gemixt wurden. Der Bereich „WMNS only“ wird zwar definitiv fortgeführt, aber der reine „Glitzer Girlie Girlie Look“ dürfte nächstes Jahr keine so groß Rolle mehr spielen.

              Fazit

              Die Retro-Welle wird auch über das Jahr 2021 hinwegfegen. Klassische Colorways und Silhouetten werden weiterhin sehr stark nachgefragt sein. Modelle wie der adidas Stan Smith, ein Nike Air Max 1 oder ein Air Jordan 1 haben sich schon lange von jedem Trend und jeder Mode abgekoppelt. Hinzu kommen Retro-inspirierte Styles und Farbwege, die nicht nur gut aussehen sondern auch an eine bestimmte Geschichte oder ein Jahrzehnt anknüpfen. Cleane „Classic Casual“-Styles, die sich mit fast allen Outfits kombinieren lassen wie z.B. der adidas Forum 84, stehen bei den Sneaker-Käufern ebenfalls weiterhin sehr hoch im Kurs. Eine Folge des zum Teil durch Corona noch verstärkten Hiking- und Running-Booms sind darüber hinaus spezielle Modelle für solche Aktivitäten, die längst ihre einst kleine Nische verlassen haben und im Mainstream angekommen sind.

              Gleiches gilt für das Thema Nachhaltigkeit. Was vor einigen Jahren noch oft nur ein Werbeetikett war, erhält bei den Brands immer mehr Beachtung. Der Aufstieg von Veja hat hier viele Wettbewerber endlich wachgerüttelt. Uns erwarten daher neue Initiativen und noch mehr Auswahl zum Beispiel bei Lederimitaten und veganen Sneakers. Für die vielen weiblichen Sneakerheads werden neben fortgeführten „Womens Only“-Releases inzwischen fast alle Modelle auch in Unisex-Größen angeboten. Der Frust, seinen Lieblingssneaker allein wegen der fehlenden Größe nicht tragen zu können, dürfte somit zukünftig eher die Ausnahme als die Regel sein.

              Mischa Kerwer Unternehmer bei 43einhalb Sneaker Store
              Mischa Kerwer – 43einhalb
              Benedict Ernst Einkäufer Urban Fashion bei HHV Handels GmbH
              Benedict Ernst – HHV

              Credits: 43einhalb, Allike, Asphaltgold, HHV, Solebox, @kimibartalsky

              Marcus Wessel

              Marcus Wessel

              Marcus Wessel lebt und arbeitet als freier Redakteur in Köln. Er ist seit über 20 Jahre Teil der Sneakerszene. Seit 2012 betreibt er den Blog Sneakerzimmer, der sich mit den Themen Turnschuhen und Reisen befasst. Journalistische Erfahrung sammelt er bei verschiedenen Print- und Online-Medien. Seine Sneaker-Leidenschaft geht bis auf die 90er-Jahre zurück und auf Modelle wie den Nike Air Max 1 und später den Asics Gel-Lyte III. Seine Lieblingsstadt ist New York und sein liebstes Hobby das Kino.