Interview: 43einhalb Store in Frankfurt

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Artikel aktualisiert am 16.01.2024.

Letztes Wochenende war es soweit. Die Jungs vom 43einhalb Store haben ihren (kleinen) großen Bruder in Frankfurt eröffnet. Wir haben uns mit den beiden Gründern, Mischa und Olli zusammengesetzt und ein wenig darüber geplaudert, wieso sie den großen Schritt nach Frankfurt gewagt haben und was sonst noch in nächster Zeit ansteht.

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Hey Mischa, Hey Oli. Glückwunsch zur Expansion. Wieso Frankfurt?
Frankfurt ist für uns ein Teil unserer Jugend. Olli hat im Büro neben dem Musiklabel 3P auf der Hanauer in FFM den ersten Teil seiner Ausbildung absolviert und ich bin sehr oft am Wochenende mit der Regionalbahn (KBS 615) zum Einkaufen nach FFM gefahren. Hab damals auch meine erste rote NEW ERA Fitted Cap (Fred Durst Style) bei Sport Loebl in der Zeilgalerie gekauft. Von daher hatten wir zum „großen Bruder“ von Fulda immer schon einen Bezug. Als wir nun noch mit Jack & Simon zwei Jungs für den Store gefunden haben, die auch jeweils in die Größe 43einhalb passen, fiel uns die Entscheidung leicht.

Frankfurt ist eine Stadt, die für jeden „nicht Hessen“ schwer zu greifen ist. Was macht sie so besonders für Euch?
Neben unseren persönlichen Erfahrungen hat Frankfurt in alle Richtungen etwas zu bieten und hält bei jedem anderen Großstadt-Vergleich stand. Egal ob gastronomisch, kulturell oder vom multikulti Background – durch den Dreh & Angelpunkt mit dem Flughafen sind extrem viele internationale Leute in der Stadt und ansonsten merkt man auch den „guden“ hessischen Vibe in FFM.

Wenn man sich die Sneaker Store Landschaft in Frankfurt ansieht, gibt es neben den Filialisten, wie Snipes und Foot Locker noch Uebervart und diverse Skateshops, die eben Sneaker anbieten. Freebase, Sneakerking und auch Azita haben zugemacht. Meint Ihr, das die Stadt wirklich eine gute Chance bietet?
Jay-Z hat mal gesagt: „…since i made it in Fulda, i can make it anywhere“ 😉 Nee, Spaß beiseite. Wir haben uns die Frage gestellt was uns auszeichnet und wo genau unsere Stärken liegen – und da kommt unser Spezialgebiet ins Spiel: Turnschuhe. Aus unserer Sicht hat ein reiner, unabhängiger Spezialist für Turnschuhe mit einem persönlichen Bezug zu seinen Kunden in FFM eine Chance – zudem verkaufen wir auch dort unsere 43einhalb Schoki, Wurst & unseren eigenen Kaffee aus Fulda. Was soll da schief gehen? 😉

Wir sind um jeden Independent Store froh, der aufmacht. Die Filialisierung ist ja sogar in den kleineren Städten sichtbar und macht das Shopping nicht gerade spannender. Merkt Ihr den Druck der „großen“ Stores bereits?
Den Druck spüren wir nicht allzu sehr. Die Leute merken ja, dass bei uns die Dinge etwas anders & persönlicher laufen. Wir tauschen nach wie vor Größen mit anderen Shops um unsere Stammkunden glücklich zu machen oder besorgen ihnen ihre Lieblingsschuhe über diverse Tauschbörsen, eBay & Co. Hier merken die Kunden, dass es uns um die langfristige Beziehung zu ihnen geht und mit der Einstellung sind wir bisher sehr gut durchgekommen. Das werden wir auch zukünftig so fortführen.

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Glaubt Ihr, dass der „Sneaker Hype“ bereits seinen Peak erreicht hat?
Wir sind in 2011 zu einer Zeit gestartet in der die Szene noch deutlich überschaubarer war als jetzt. Mädels musste man förmlich zwingen im Laden ein paar Air Max anzuprobieren. Heute ist das Thema absolut alltagstauglich und wir haben mindestens genauso viele „normale“ Leute wie die „Heads. Das macht es auch immer wieder sehr spannend, da die Bedürfnisse teilweise. ganz andere sind und somit wird es alles, aber definitiv nicht langweilig.

Die Retail Landschaft verändert sich täglich. Was hat sich eigentlich Eurer Meinung nach zum Nach- und was zum Vorteil entwickelt?
Das große Interesse der Gesamtbevölkerung an Sneakern hat sich Dank der vielen Arbeit definitiv negativ auf das Feierabendbier vor´m Laden ausgewirkt. *hahaha*
Für uns hat sich alles, auch wenn es kitschig klingen mag, nur positiv entwickelt. Wir leben unseren Traum und erwirtschaften den Lebensunterhalt mit diesem „Turnschuhding“. Wir haben das vorher schon freiwillig und unentgeltlich mit SNEAKERIZED als Hobby getan – nun können wir und unser Team eben davon leben. Was will man mehr?!

Ihr seid schon lange dabei, wenn es um Turnschuhe geht. Was treibt Euch jeden Tag aufs neue an?
Wir haben festgestellt, dass unsere kleine, interne „Motivations-Währung“ die positiven Kundenfeedbacks sind. Wenn wir es hinbekommen, die Erwartungen unserer Kunden zu übertreffen und wir diese dann in Form von einer positiven Rückmeldung zurückgespielt bekommen, ist es schon ein guter Tag. Klar, manchmal heisst dass auch, Schuhe als Geschenk verpacken zu müssen und noch eine Glückwunschkarte nach Wunsch auszufüllen – aber wenn wir damit den vergessenen Hochzeitstag von einem Kunden retten können gehen wir diese Extrameile gern. Das treibt uns jeden Tag aufs Neue an.

Erzählt uns mal etwas zum Store Konzept. Mit wem habt Ihr gearbeitet, was ist die Idee?
Vom Look & Feel ist der Store eine Weiterentwicklung von unserem Laden in Fulda. Wir haben an dem Beleuchtungskonzept und der Regalaufteilung nichts geändert. Wir haben sogar mit dem Ladenbauteam aus Fulda zusammengearbeitet, weil wir mit der Arbeit wirklich zufrieden waren. Der Boden ist eine warm-kalt Kombination aus Eiche und Sichtbeton. Ach so, und wir haben nun endlich eine Vitrine und eine Umkleidekabine (!) – dann müssen sich unsere Kunden nicht mehr im Ladenbüro umziehen… 😉

Was können wir noch von euch erwarten, neben Handtuchparties, lustigen Gimmicks wie Tassen und Co?
Wir werden, wie in Fulda, auch in Frankfurt mit einigen lokalen Leuten und Marken Kooperationen starten. Da lassen wir uns aber von unserem Bauchgefühl treiben. Wenn die Chemie stimmt, dann immer gern. Welche das sind, können wir noch nicht verraten, aber vlt. geht da ja bald was mit ´ner kleinen Shirt-Capsule Kollektion mit den Jungs von „Brudi“?! 😉

Danke Euch für das Gespräch und weiterhin noch viel Erfolg!