Auf ein Wort mit: Sneakerzimmer – Sneakerjournalismus 2018

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Artikel aktualisiert am 19.04.2020.

Sneakerjournalismus, das Berichten über Turnschuhe, die Szene, die Kultur. Das Schreiben, das Fotografieren, das Filmen, das nach Außen treten und sich als Kenner bereit erklären. Doch was bedeutet Sneakerjournalismus 2018 eigentlich genau?

Sneakerjournalismus als Blog von Sneakerzimmer

Sneakerzimmer ist ein Blog eines Turnschuh begeisterten Pärchens aus Köln. Die gemeinsame Liebe geteilt, schreiben Marcus und Daniela seit 2012 regelmäßig auf ihrem Blog über neue Releases, Events und die Entdeckungen während ihrer vielen Reisen. Gleichzeitig befüttern sie natürlich auch ihre Social Media Kanäle und wollen dem geneigten Leser somit einen Mehrwert bieten. Der Blog ist und bleibt aber Herzstück wie Basis. Wir sprachen mit Marcus über den Status Quo.

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Wieso Sneaker? Wieso Streetwear?
Das war eigentlich eher ein Prozess und keine ganz bewusste Entscheidung. Das Interesse an Turnschuhen war schon deutlich älter als unsere Idee, einen Sneaker-Blog aufzumachen. Zu der damaligen Zeit, das war im Jahr 2012, gab es davon in Deutschland noch nicht allzu viele. Heute sieht es ja etwas anders aus. Während die Fotografie bis heute einfach ein Hobby ist, war das Schreiben für mich schon immer mehr. Als freier Autor und Redakteur ist das auch ein Teil meines Berufs. Da lag es eigentlich recht nahe, alles miteinander zu verbinden, das Schreiben, das Fotografieren und die Begeisterung für das Thema Sneakers.

„Es geht um eine persönliche und ehrliche Meinung“

Was ist euch besonders wichtig, wenn ihr über das Thema sprecht? Warum glaubst du, lesen die Leute eure Sachen?
Es geht mir und uns vor allem um eine persönliche und ehrliche Meinung. Wir stellen gerne die Geschichte hinter einem Release vor oder auch die Menschen, die daran beteiligt sind. Genau das löst auch bei unseren Lesern die meisten Reaktionen aus. Natürlich sind auch ein paar gute Shots wichtig, aber diese findet man heutzutage ja auf allen Kanälen, so dass es eher auf andere Dinge ankommt.

Welches Medium ist für eure Arbeit aktuell am relevantesten?
Wir verstehen uns noch als klassische Blogger und nicht als Instagrammer oder Influencer. Das soll nicht abwertend klingen, es sind einfach zwei unterschiedliche Dinge, die sicherlich auch verschiedene Zielgruppen im Sneakerjournalismus ansprechen. Unsere Leser sind im Schnitt vermutlich etwas älter und stammen ebenso wie wir nicht aus der „Generation Snapchat“. Natürlich nutzen wir Instagram, Twitter und Facebook, aber das Herz unseres „Sneakerzimmers“ bleibt der Blog. Wir arbeiten von zu Hause aus, das hat sich so eingespielt. Es gibt ja Leute, die brauchen diese Büroatmosphäre, um arbeiten zu können und kreativ zu sein. Das ist bei uns aber nicht der Fall. Manchmal fangen wir auch spontan einfach mit einem Thema an und setzen es dann um. Und es ist einfach bequem, von der Couch aus etwas für den Blog schreiben zu können.

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„Wir lieben es zu reisen und dabei neue Städte und Menschen kennenzulernen“

Über welches Themengebiet sprichst du persönlich am liebsten? Wo geht dir das Herz auf?
Besonders freuen wir uns über Begegnungen und Gesprächspartner, die uns etwas von sich erzählen, was man vielleicht noch nicht wusste oder was noch nicht überall zu lesen war. Überhaupt sind Interviews oder Reportagen wie zuletzt über den Küchenchef des Chicagoer Next-Restaurants, der auch ein großer Sneakerhead ist, für uns die spannendsten Themen. Auch in unsere „Sneaker City Guides“ und in die verschiedenen Store-Berichte legen wir viel Herzblut. Wir möchten dem Leser unsere persönlichen Lieblingsorte vorstellen – mit und ohne Sneaker-Bezug. Schließlich lieben wir es auch zu reisen und dabei neue Städte und Menschen kennenzulernen.

Euer bisheriges Lieblingsprojekt? 
Das ist wirklich schwer hier eine Auswahl zu treffen. Es gab in den letzten Jahren so viele Features, die uns wirklich etwas bedeuten. Die bereits erwähnte Reportage über Sneakerhead Ed aus Chicago ist so eine. Auch die Einladung von adidas ins Headquarter zu einer Hintergrund-Story über den adidas UltraBoost war äußerst spannend. Darüber hinaus liegen uns unsere „Sneaker City Guides“ und Store-Reportagen sehr am Herzen. Davon wird es auch in Zukunft regelmäßig neue Ausgaben und Updates geben.

Welchen Tipp hast du für die Leute da draußen, die auch Bock haben in den Sneakerjournalismus einzusteigen?
Es klingt nach einem Klischee, aber letztlich kommt es vor allem auf das Interesse an. Das sollte die Grundvoraussetzung sein, wenn man etwas beruflich in dieser Richtung machen möchte. Vor allem sollte man immer aus Sicht des Lesers denken. Was könnte ihn interessieren? Was steht vielleicht noch nicht auf x-anderen Seiten? Natürlich schadet es nicht, wenn man auch das „Handwerkszeug“ eines Journalisten beherrscht. Um dieses zu erlernen, gibt es Praktika und Volontariate.

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„Sneakerzimmer ist unser Baby“

Was ist eigentlich das Geile daran, als Pärchen im Sneakerjournalismus aktiv zu sein?
Daniela und ich waren ja bereits ein Paar, als wir mit Sneakerzimmer angefangen haben. Wir sprechen gerne von unserem Baby, was es auf eine gewisse Art auch ist. In unserem Fall ist es schon ein echtes Glück, so sehe ich es, wenn man mit dem Menschen, den man liebt, seine Interessen teilen kann. Und die beschränken sich bei Daniela und mir nicht nur auf Schuhe.

Zu guter letzt: Top 3 Sneaker ever und Top 3 Sneaker aktuell?
Meine Lieblingsfrage! (lacht) Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich zurzeit keinen anderen Schuh so oft trage wie den Nike Zoom Fly. Auch der Air Max 97/1 SW dürfte dieses Jahr bei mir ganz weit oben stehen. Das Ding ist einfach grandios! Überhaupt ist meine Auswahl derzeit ziemlich Swoosh lastig. Das war auch schon mal anders. Der Nike Air Max 1 Chlorophyll ist und bleibt einer meiner absoluten Lieblinge. Vermutlich würde ich ihn auch in die Top3 wählen. Der Afew x Asics Gel-Lyte III Koi und der Nike Footscape Woven Chukka Bodega Night Cat sind für mich absolute Sneaker-Meisterwerke.

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Sneakerzimmer online:
www.sneaker-zimmer.de
www.instagram.com/sneakerzimmer

photos: Sneakerzimmer

Amadeus Thüner

Amadeus arbeitet für eine große PR Agentur und ist schon seit langer Zeit dem Turnschuh verfallen. Als freier Redakteur, Moderator und selbst ernannter “Medienfuzzi” arbeitet er zudem für diverse Magazine oder Plattformen, wie dem Tätowier Magazin, oder auch für Red Bull Music.