Artikel aktualisiert am 14.04.2021.
Der geneigte Musikkünstler hat ja meist ein ganz besonderes Verhältnis zu seinen Schuhen. Kein Wunder, verbringt man doch gemeinsam genügend Zeit auf den Bühnen der Welt. Da muss sich schon bequem drin stehen lassen, wahlweise auch springender- und/oder tanzender Weise. Musiker und Sneaker, das ist also eine ganz besondere Verbundenheit.
Olson veröffentlicht sein neues Album „Ballonherzen“
Olson, seines Zeichens Wahlberliner Rapper, Sänger und Produzent, wurde nicht erst seit Veröffentlichung seines Platz 5 Debütalbums „Ballonherz“ (2014) für seinen gern auch auffallend modischen Stil gefeiert bis gehatet. Dennoch zählt der juvenile „Hairleader“ für nicht wenige Fans zu den am besten gekleideten Künstlern. Wir sprachen mit dem 31 jährigen, der aktuell an den letzten Details seines neuen Albums feilt, über Sneaker, Style und Mode.
Kannst du dich noch an deinen ersten Sneaker erinnern?
Das erste Paar, an das ich mich erinnern kann, war der Nike Air Kybash von 1995 (musste ich lange für googlen). Den muss mein Vater mir von einer Geschäftsreise aus den USA mitgebracht haben. Mein Bruder bekam zeitgleich den Air Pippen in S/W, den ich noch etwas geiler fand. War trotzdem sehr verliebt und hätte den Kybash alleine aus nostalgischen Gründen heute gerne wieder.
„Manchmal lasse ich mich von Hypes einlullen“
War das Mitbringsel deines Vaters dann auch der Grund, warum du dich danach mit Turnschuhen beschäftigtest?
Ich kann ehrlich gesagt kein spezielles Erlebnis dafür verantwortlich machen. Wahrscheinlich aber kam es mit der Einschulung und meinem neuen Freund Julius, dessen Schwester ihm ihre Jordans vermacht hatte. Dazu kam dann die Bravo Sport mit Anzeigen für z.B. den Shaqnosis oder mein Interesse an Basketball, insbesondere den Bulls mit dem Jordan/ Rodman/ Pippen – Team. Oder auch Filme wie „E.T.“, in denen die Cool Kids immer diese klobigen Basketballtreter trugen.
Als Sneakerhead würde ich mich allerdings nicht bezeichnen. Ich liebe Schuhe, aber muss nicht immer die komplette Geschichte hinter einem Modell kennen. Diese Schnürsenkelregel versteh ich nicht und meine Pinroll sieht aus wie ein Tumor. Die Schuhliebe besteht gefühlt seit ich denken kann und kam nicht mit dem Launch von Instagram, manchmal lasse ich mich aber auch von Hypes einlullen und dann ungetragene Stone Island Sockdarts im Regal verstauben.
„Ich freue mich, dass der Flyknit Trainer zurück ist„
Welches Release hat dich in den letzten Jahren nachhaltig beeindruckt?
Die Neuinterpretation der Tens von Virgil Abloh im letzten Jahr fand ich natürlich spannend und ich mag, dass Nike wieder viele 90s Modelle zurückbringt. Ich würde mir aber wünschen, dass man da mal die richtigen Keulen, wie beispielsweise den Tailwind II auspackt (s/o Balenciaga).
Auf welches Release freust du dich in diesem Jahr?
Erstmal freue ich mich sehr, dass der Flyknit Trainer zurück ist. Der Nike Air Max 270 gefällt mir auch sehr. Den hatte ich allerdings noch nicht am Fuß. Selbiges mit dem Nike Outburst.
Welche 3 Sneaker trägst du aktuell am häufigsten?
Momentan trage ich eigentlich nur weiße oder schwarze Sneaker. Aktuell häufigst den weißen Flyknit Trainer, den AIR 180 und den Off-White VaporMax.
Als Musiker ist der richtige Bühnenschuh natürlich essentiell. Mit welchem fühlst du dich am wohlsten?
Meine erste Tour hab ich in 1er Jordans gespielt, davor immer im 3er. Danach bin ich auf den Ultra Boost umgestiegen. In Zukunft versuch ich es mal mit Vaporflys.
Dir wird ja ein sehr starkes Verhältnis zur Mode nachgesagt. Wie wichtig ist da der Sneaker für dein gesamtes Outfit?
Für mich ist der Schuh klar das wichtigste Teil. Da ich vom Dorf komme, in dem der Hypetrain nicht gehalten hat, konnte man an den Schuhen oft Gleichgesinnte ausmachen. Auch heute denke ich, dass der Schuh und vor allem wie du ihn trägst, manchmal darauf schließen lässt, wer du bist oder was du darstellen willst. Ich trage oft einfach 3 EUR Rohlinge von meinem eigenen Merch und Uniqlo Jogginghosen. Aber die Treter, die müssen halt geil sein.
Olson auf Instagram: instagram.com/olsonofficial
photos: Florence Bakic