Der adidas Tubular verbindet Fashion und Streetwear
Der adidas Tubular ist ein vergleichsweise neues Modell des Sportartikelherstellers. Eigentlich fasst der Name Tubular mittlerweile mehrere Modelle zusammen, die allesamt eines gemeinsam haben: eine unverkennbare, weil relativ dicke und an einen Reifenschlauch angelehnte Sohle. Die erinnert stark an den Qasa aus der Zusammenarbeit von adidas mit dem japanischen Modedesigner Yohji Yamamoto. Die Ähnlichkeit wurde vor allem in der ersten Zeit nach dem Release des ersten Tubular-Modells viel diskutiert, der Vorwurf der Kopie und des Ausverkaufs hatte aber eine geringe Halbwertszeit. Wohl auch deshalb, weil adidas schnell mit immer neuen Tubular-Silhouetten dafür sorgte, dass die Sohle mehr und mehr als eigenständiges und nicht an Y-3 gebundenes Merkmal wahrgenommen wurde und wird. Mittlerweile gibt es Tubular-Schuhe in so ziemlich allen erdenklichen Ausführungen: Tubular X Primeknit, Tubular Nova PK, Tubular Invader Strap, Tubular Shadow, Tubular Radial J: die Liste ließe sich ewig fortführen. Das zeigt, wie wichtig der Tubular für adidas Originals ist. Die Schuhe sind auffälliger, exzentrischer und ein Stück weit weniger sportlich als viele andere Modelle der Marke und sprechen daher ein modeaffines Publikum an. Dieses Publikum ist, und das liegt in der Natur der Sache, recht wählerisch, die Vielzahl an Modellen, Materialien und Farben ist also die folgerichtige Antwort auf den Wunsch nach großer Auswahl und Individualität und ganz losgelöst vom einzelnen Kunden auch auf das wachsende Interesse an Mode in der breiten Bevölkerung. Und das bedient man nunmal nicht mit hochpreisigen, limitierten Modellen, sondern mit erschwinglichen Schuhen wie dem Tubular. Der Tubular, er ist sowas wie der Einstieg in die große Welt der Mode.
Neben dem Y-3 Qasa dürfte übrigens auch eine weitere Silhouette aus dem adidas-Archiv die Designer des Tubular inspiriert haben: das Detail an der Ferse des ersten Modells aus 2014 stammt vom ZX 7000, einem Runner aus den frühen Neunzigern.