adidas Ultra Boost - eine wegweisende Technologie im Schuhmarkt
Als adidas im Frühjahr 2013 erstmals einen Laufschuh mit Boost™-Technologie vorstellte, da wurde die Innovation mit einem großen Versprechen und noch größeren Worten angekündigt. In Herzogenaurach sprach man davon, eine Running-Revolution starten zu wollen, schließlich sei der adidas Ultra Boost der „beste Laufschuh aller Zeiten“. Tatsächlich hat man bei adidas Wort gehalten. 5 Jahre später scheint die Boost-Sohle allgegenwärtig. Zumindest ist die Technologie aus dem Running-Bereich nicht mehr wegzudenken und nicht nur dort hat der Boost wortwörtlich seine Spuren hinterlassen. Bereits die Boost-Premiere im Energy Boost, dem Vorgänger des zwei Jahre später erschienenen Ultra Boost, sorgte in der Läufer-Community für reichlich Diskussionsstoff. Denn ein vergleichbares Laufgefühl war bislang unbekannt. Das lag vor allem an der zusammen mit BASF entwickelten Zwischensohle des Energy Boost aus thermoplastischem Polyurethan. Unzählige Energiekapseln, welche rein optisch an kleine weiße Styroporkügelchen erinnern, sorgen dafür, dass der Läufer in einem Boost-Schuh aufgrund des Rebound-Effekts deutlich weniger Kraft benötigt. Während in herkömmlichen EVA-Sohlen ein Großteil der Energie verloren geht und von der Dämpfung einfach absorbiert wird, gibt die Boost-Sohle diese an den Läufer zurück. Selbst große Hitze oder Kälte macht dem Boost-Material nichts aus. Seine Eigenschaften und damit das Laufgefühl bleiben praktisch immer gleich. Marathon-Stars wie Haile Gebrselassie und Dennis Kimetto liefen vielleicht auch deshalb zu Siegen und sogar neuen Weltrekorden.
Der adidas Ultra Boost war nun der erste Laufschuh, dessen Zwischensohle zu 100% aus den kleinen Boost-Kapseln bestand. Dabei baute er ansonsten auf dem Grundgerüst des Energy Boost auf. An die Stelle des optisch noch eher unauffälligen Techfit-Uppers aus Polyurethan trat jedoch das deutlich feinere Primeknit. Dieses umschloss den Fuß des Läufers erstmals wie eine Socke. Es war zudem leichter, atmungsaktiver und sehr flexibel. Auch die Gefahr von Reibungen oder Blasenbildungen konnte dank des weichen Primeknit-Uppers wesentlich reduziert werden. Die Verbesserungen bei Komfort und Optik verhalfen dem Ultra Boost schon bald auch außerhalb der Running-Community zu vielen Fans. Was dann folgte, war der Beginn einer beinahe einzigartigen Erfolgsgeschichte – vergleichbar vielleicht nur noch mit einem gewissen Air-System der Konkurrenz aus Beaverton.
Vom Sportschuh zum Lifestyle-Sneaker
3 Jahre sind seit dem Debüt des Ultra Boost inzwischen vergangen. Im Sneaker-Geschäft, das von immer neuen Trends bestimmt wird, kommt diese Zeitspanne fast schon einer kleinen Ewigkeit nahe. Am Erfolg des Ultra Boost hat sich in all dieser Zeit nichts geändert. Er gehört bis heute zu den Top-Sellern und das sowohl in der eigentlichen Running-Community als auch unter vielen Sneakerheads und sogar im Fashion-Bereich. Die Evolution des adidas Ultra Boost vom Performance-Laufschuh zum Lifestyle-Sneaker verlief geplant und überaus strategisch. Einen Mosaikstein bildeten dabei limitierte Releases, die zum Teil nur in ausgewählten Ländern und Märkten erhältlich waren. Beispiel hierfür wären der cremefarbene Chalk-Colorway, ursprünglich sogar ein Friends & Family-Release, oder auch der Ultra Boost LTD „Wool Grey“, dessen Obermaterial aus feiner Wolle bestand. Neben den strengen Limitierungen kurbelten auch Testimonials von Stars und Influencern die Ultra Boost-Verkäufe an.
Schließlich verbreitete sich die Boost-Technologie binnen kürzester Zeit in sämtliche Produktlinien aus dem Hause adidas. Egal ob Y-3, Stella McCartney oder der Klassiker Superstar, kaum eine Kollektion kam plötzlich ohne die kleinen, weißen Boost-Kugeln aus. Beim Ultra Boost folgten Collabs mit weltbekannten Sneaker-Boutiquen wie Solebox, SNS und Naked. Fashion-Brands wie Wood Wood bekamen ihren eigenen Ultra Boost und sogar Highsnobiety und Hypebeast verfielen dem Boost-Hype. Die meisten dieser Limited Editions erzielen heute ein Vielfaches ihres damaligen Retail-Preises.
Bei adidas folgten mit dem Ultra Boost 2.0, dem 3.0 und zuletzt dem 4.0 bislang drei weitere Ultra Boost-Generationen, die sich hauptsächlich im Design des Obermaterials voneinander unterschieden. Im Sommer 2016 stellte man mit dem Ultra Boost Uncaged den ersten Boost-Schuh ohne einen klassischen 3-Streifen-Cage vor. Dessen stabilisierende Wirkung übernimmt beim Uncaged eine neu entwickelte, in das Primeknit-Upper eingearbeitete Verstärkung im Mittelfußbereich. Der Uncaged war zugleich der erste Ultra Boost mit einer eingefärbten Boost-Sohle. Später folgte noch der UltraBoost Laceless, der auf jegliche Schnürung verzichtet und dabei ähnlich wie der Uncaged noch mehr einer Kombination aus Socke und Boost-Sohle ähnelt. Vorallem die adidas Ultra Boost Herren Modelle sind sehr beliebt.
adidas Ultra Boost richtig waschen
Das Primeknit-Upper des Ultra Boost lässt sich durchaus in der Waschmaschine waschen. Am besten nutzt Ihr dafür einen Wäschebeutel. Empfohlen wird zudem eine niedrige Temperatur (30 Grad) und die Herausnahme der Innensohlen und Schnürsenkel. Die Boost-Sohle, die aus Polyurethan und somit Kunststoff besteht, lässt sich auch mit einer Bürste, etwas Seife und lauwarmen Wasser reinigen. Auf aggressive Reinigungsmittel sollte verzichtet werden.
Wie fallen adidas Ultra Boost aus?
Wer den Ultra Boost wirklich nur zum Laufen nutzt, der sollte besonders darauf achten, dass die Zehen vorne genügend Spielraum haben. In diesem Fall sollte man gegenüber normalen Sneaker durchaus eine ganze Größe raufgehen. Ansonsten genügt auch eine halbe Größe. Durch das wie eine zweite Haut anliegende Primeknit-Upper ist die Passform des Ultra Boost eher schmal und eng. Das gilt insbesondere für den Laceless und den Uncaged, die dem Gefühl einer zweiten Socke dadurch noch näher kommen.
HISTORY OF adidas ULTRA BOOST
Ultra Boost OG (Release 11.2.2015)
Mit dem Ultra Boost OG fing alles an. Der erste adidas-Runningschuh mit einer zu 100% aus Boost bestehenden Zwischensohle löste eine echte Revolution aus. Die lilarfarbene Fersenkappe des OG wurde längst zu dessen unverwechselbarem Erkennungszeichen. Ebenso klassisch: Die Kombination aus schwarzem Primeknit-Upper und weißer Boost-Midsole.
Ultra Boost Collective J&D (Release 6.6.2015)
Keep it simple! Getreu diesem Motto erschienen im Juni 2015 zwei Premium Ultra Boost, auf denen sich die adidas-Designer Dirk Schönberger und James Carnes verewigen durften. Genau genommen finden sich deren Namen auf den Innensohlen, die beim Ultra Boost J&D aus hochwertigem Leder gefertigt sind. Ansonsten hatte man die Qual der Wahl zwischen zwei absolut klassischen und daher zeitlosen Colorways in Schwarz bzw. Weiß. Hochwertige Details und Leder-Applikationen ergeben ein edles Ultra Boost-Duo.
Ultra Boost LTD „Reflective“ (Release November 2015)
Nicht nur Multicolor-Designs sehen auf dem Ultra Boost verdammt gut aus. Ähnliches gilt für ein reflektierendes 3M-Upper, welches darüber hinaus bei einem Running-Modell wie dem Ultra Boost auch noch eine ganz praktische Funktion erfüllt. So wird der Läufer selbst in der Dämmerung oder bei Dunkelheit erkannt. Der erste Ultra Boost mit 3M-Primeknit erschien in strenger Limitierung bereits im November 2015. Es war zugleich der erste Release mit einer Außensohle von Continental.
Ultra Boost LTD „Chalk“ (Release 28.12.2015)
Bis heute warten Ultra Boost-Fans in Europa vergeblich auf einen Release des legendären Chalk-Colorways. Ohne jeden Zweifel gehört dieser zu den beliebtesten Ultra Boost 1.0-Releases. Neben seinem hellen, cremefarbenen Primeknit, das jedoch leider sehr anfällig für Dreck und Schmutz ist, dürfte bei diesem auch eine vergleichsweise strenge Limitierung den Sammlerwert in die Höhe getrieben haben. Nach einem ersten „Friends & Family“-Release war es keine Überraschung, dass der offizielle Drop umgehend ausverkauft war.
Ultra Boost x Wood Wood (Release 20.2.2016)
Aus Skandinavien kommen immer wieder wichtige Impulse für Mode und Streetwear. Insofern überrascht es nicht, wenn ausgerechnet eine Collab aus Dänemark in den Ultra Boost-Highlights auftaucht. Wood Wood schauten weit in die Ferne und ließen sich dabei von den Gravitationswellen inspirieren, die Albert Einstein erstmals in seiner Relativitätstheorie beschrieb. Das Wellenmuster findet sich auch auf den Innensohlen der beiden Ultra Boost, von denen der weiße Colorway ausschließlich als Wmns-Release erschien. Sein Design polarisierte, was hauptsächlich an der auffälligen Schnalle lag, welche die normale Schnürung ersetzte. So sieht ein klares Fashion-Statement aus!
Ultra Boost x Solebox „Uncaged“ (Release 12.3.2016)
Noch bevor der Ultra Boost Uncaged im Sommer 2016 seine Premiere feierte, gab es bereits einen Ultra Boost ganz ohne TPU-Cage. Für die Collab zeichnete sich damals noch Solebox-Gründer Hikmet Sugoer verantwortlich. Und wie so viele seiner Sneaker-Designs avancierte auch dieses zu einem „Holy Grail“. Edel und dabei dezent wirkt der Solebox „Uncaged“, was er seinen Wildleder-Applikationen und dem hellgrauen Primeknit zu verdanken hat. Einen sichtbaren Kontrast setzt die rot eingefärbte Außensohle.
Ultra Boost Uncaged (Release 29.6.2016)
Mit dem Ultra Boost Uncaged, der auf die Idee von adidas-Designer Ben Herath zurückgeht, stellte adidas im Sommer 2016 eine komplett neue Ultra Boost-Generation vor. An die Stelle des klassischen TPU-Cages trat bei dieser eine in das Primeknit-Upper eingearbeitete Verstärkung im Mittelfußbereich, die dem Läufer erst den nötigen Halt brachte. Das Ziel: Der Uncaged sollte ebenso stabil sein wie ein klassischer Ultra Boost. „Befreit“ vom Cage erscheint sein Design noch minimalistischer und moderner. Der Vergleich mit einer Socke ist naheliegend und auch wegen der engen Passform sicherlich angebracht.
Ultra Boost Uncaged x Parley (Release 15.11.2016)
Aus der Zusammenarbeit mit der Umweltorganisation Parley for the Oceans, die auf die Verschmutzung der Ozeane durch Plastikmüll aufmerksam machen will, entstand die Idee zu einem Ultra Boost Uncaged aus recyceltem Plastik. Tatsächlich besteht das weiße Upper des Parley Uncaged zu 95% aus Plastikmüll, der zuvor aus dem Meer gefischt wurde. Ein Parley-Schriftzug auf der Ferse und in Hellblau abgesetzte Nähte, ein typisches Parley-Feature, sind weitere Besonderheiten dieses seinerzeit auf 7000 Paare limitierten Uncaged.
Ultra Boost 3.0 Chinese New Year (Release 28.12.2016)
Dass sich das Primeknit-Upper auch hervorragend für mehrfarbige Designs eignet, bewies der nur in den USA und Asien erschienene Ultra Boost 3.0 „Chinese New Year“ (CNY). Zu Ehren des chinesischen Neujahresfestes fand sich das CNY-Logo auf der Zunge. Auch der rötliche Colorway des CNY ist als Ehrung an das chinesische Neujahrsfest zu verstehen. Auch wenn adidas 2018 einen weiteren Ultra Boost CNY auf dem Upper des 4.0 herausbrachte, so ist doch der 2017er-Release bei vielen Ultra Boost-Sammlern deutlich beliebter.
Ultra Boost 4.0 (Release 1.12.2017)
Mit dem Ultra Boost 4.0 stellte adidas im Dezember 2017 die aktuelle Ultra Boost-Generation vor. Auffällig ist bei dieser die neue, durchgängige Struktur des Primeknit-Uppers, die sich deutlich vom Design der Vorgänger abhebt. Bei der Gestaltung des TPU-Cages kehrte man dagegen zu einer früheren Variante zurück, die nicht mehr durchsichtig ist. Ansonsten bleibt es bei den bekannten Ultra Boost-Tugenden. Dazu passen die klassischen Colorways der ersten 4.0-Releases (Weiß, Schwarz, Grau).
Zusammenfassung
- Boost-Technologie
- Primeknit Upper
- Performance und Lifestyle Sneaker
- fällt klein aus
- Waschmaschinen tauglich